Die 4 Aspekte der Balance

Nach David Schnarch, Sexualtherapeut und Buchautor
Je besser entwickelt die vier Aspekte der Balance sind, desto höher ist der Differenzierungsgrad (Selbstwert, Selbstbewusstsein, Selbstachtung). Das Leben strebt nach Weiterentwicklung und Wachstum. Jedes „Problem“ bietet die Möglichkeit, die vier Aspekte der Balance und den Differenzierungsgrad zu steigern, darüber hinaus zu wachsen und neue Ressourcen zu entwickeln.
Die vier Aspekte zu stärken bedeutet „erwachsen“ zu werden, Weisheit und Reife zu erlangen, in sich selbst „zu Hause“ zu sein, sich selbst Respekt und Achtung zu geben und so unabhängiger von der Anerkennung anderer zu werden. Je stabiler die 4 Aspekte sind, desto reicher, sinnvoller, interessanter, ruhiger, stabiler und insgesamt angenehmer fühlt sich das Leben an.
Der Sexualtherapeut David Schnarch berichtet in seinen Büchern, dass die 4 Aspekte der Balance und der Differenzierungsgrad enorme Auswirkung auf das Liebesleben haben. Sobald die 4 Aspekte wachsen, wird sexuelles Verlangen (wieder) entfacht und die Intensität der körperlichen Begegnungen steigert sich. Deine Beziehungen reifen und werden erfüllter und glücklicher. Auch ich schwierigen Zeiten, Krisen und Konfliktsituationen entscheidet der Differenzierungsgrad darüber, wie du Schwierigkeiten meisterst, und ob du letztendlich gestärkt und entwickelt daraus hervor gehst.Übrigens verlassen Kinder ihr Elternhaus mit einem ähnlich hohen Differenzierungsgrad wie die Eltern selbst. Stärken also Eltern ihren Selbstwert, geben sie das auch an ihre Kinder weiter (Starke Eltern –starke Kinder).
Ebenso sind Partner in ihrer Differenzierung stets gleich auf. Entwickelt sich ein Partner, zieht er den anderen mit (oder es kommt zur Trennung). Die Entwicklung eines einzelnen Menschen wirkt sich auch immer auf das gesamte System aus, in dem erlebt.
Die vier Aspekte der Balance
1.Stabiles und flexibles Selbst
a. Bei sich selbst bleiben, an sich selbst festhalten
b. Die eigenen Gefühle kennen und benennen zu können
c. Selbstbestätigte Identität steigern, fremdbestätigte Identität (gespiegeltes Selbst) verringernd.Seine eigene Meinung vertreten, auch wenn sie nicht gut ankommt (stabiles Selbst), bei Bedarf auch die Meinung ändern können (flexibles Selbst)
e.Klarheit über die eigenen Bedürfnisse, Wünsche, Ziele, Stärken und Schwächen (ich weiß wer ich bin)
f.Keine Anpassung an die Vorstellungen und Erwartungen anderer (des Partners, der Eltern, der Kinder, Freunden, Kollegen, usw...)
g.Und trotzdem auch mal über den eigenen Schatten springen zu können und unangenehme Dinge bewusst für jemanden zu tun, ohne Groll und Wut zu empfinden, ohne Gegenleistung zu erwarten -sondern von „ganzem Herzen“
2.Stiller Geist –ruhiges Herz